Ist Privatkauf wirklich günstiger?

Heutzutage werden Angebote zum Kauf mit dem Zusatz „Ohne Makler“ oder „von privat“ als besonders interessant und günstig erachtet. Dies kommt durch das Zeitalter des Internets und die damit verbreite Meinung,“ der Makler sei überholt“, zustande.

Hier stellt sich aber die Frage ob ein Privatkauf wirklich günstiger als ein Makler ist?

Wer eine Immobilie kauft, trifft eine große Entscheidung, bei der zu bedenken ist, dass sie sich langfristig als vorteilhaft erweisen muss. Gerade hierbei ist es enorm wichtig sich am Markt genau zu informieren und Angebote gründlich zu prüfen. Hier fehlt in der Regel nicht nur die Zeit, sondern auch die Orts- und Fachkenntnis. Fehl- oder Verlustkäufe machen sich teilweise erst Jahre später bemerkbar. Es obliegt ganz Ihnen für welchen Weg Sie sich entscheiden, doch bedenken Sie, dass der Makler nicht nur für die Exposézusendung und einen Besichtigungstermin zuständig ist, sondern Ihnen auch in vielen weiteren Punkten stets zur Verfügung steht. Er kann Ihnen nicht nur als Informationsquelle und Ratgeber zur Seite stehen, er kann den Marktwert einer Immobilie genauer einschätzen.

Sollten Sie sich dennoch entscheiden eine Immobilie auf dem privaten Markt zu erwerben, beachten Sie nachfolgende Tipps: Bei der Hausplanung gibt eine Rangfolge der Wertigkeiten (von oben nach unten), die bei der Suche nach einem eigenen Haus vorangestellt werden sollte. Man kauft/baut nur einmal ein Haus und „muss“ sich im weiteren Leben, also auch im Alter darin wohl fühlen.
Der Gebrauchswert des Hauses wird durch eine Reihe von Faktoren bestimmt, die in einem bunten Hauskatalog nicht genannt werden. Das sind zum Beispiel:

  1. Reibungsloses Zusammenleben und die Grundversorgung der Familie, nicht nur jetzt, sondern auch im Alter. Beispiel: Früh um 7 Uhr trifft sich die gesamte Familie im einzigen Bad/WC, auf der schmalen Treppe und in der engen Küche.
  2. Im Alter sind die Kinder nicht mehr im Haus. (Nutzung dieser Räume)
  3. Im Alter kann man nicht mehr so die Treppen steigen, eventuell ist ein Partner an ein Rollstuhl gebunden. (Enge gewundene Flure, mehrere Etagen usw. sind hier ungünstig.)
  4. Das Haus soll das Gefühl der Behaglichkeit und Geborgenheit erfüllen.
  5. Das Haus und der Garten sollten sich leicht und schnell pflegen bzw. putzen lassen.
  6. Als Wertanlage sind zeitlose Häuser günstiger. Den modernen Stil möchte in 20 Jahren niemand mehr, weil dann Baumhäuser oder irgendetwas anderes modern ist.
  7. Es sollten genügend Abstellflächen vorhanden sein (sonst liegt alles irgendwo herum).
  8. Eine kostengünstige Bauweise bestimmt die monatliche Belastung. Kostengünstig ist nicht gleich billig. Bei Billigbauten hat man in der Regel hohe Folgekosten durch Qualitätsmängel und verkürzte Standzeiten einzelner Bauteile.
  9. Günstige Betriebskosten zeichnen sich durch geringe Wartungs- und Reparaturkosten aus. Die Funktion des Hauses sollte auch zu einem späteren Zeitpunkt Alternativen zulassen.
  10. Verlassen Sie sich bei Ihren Entscheidungen auf Ihren gesunden Menschenverstand und nicht nur auf Fördermittel, Zuschüsse usw. Die Bundesregierung ändert laufend Ihre gesetzlichen Grundlagen und hebelt damit zu eng geplante langfristige Strategien ständig aus.
Folgen Sie uns auf